der Integralen Kommunikation
Die Integrale Kommunikation ist u.a. ein von Marshall B.Rosenberg entwickeltes Konzept, das durch den Aufbau einer gegenseitigen Wertschätzung mehr Vertrauen, Einfühlsamkeit und Freude in das Leben integriert.
Beobachtung(Schritt 1): Urteile oder Schuldzuweisungen werden wahrgenommen. -Es geht dabei nicht darum nett zu sein, sondern um die
Aufrichtigkeit und Fähigkeit, sich gleichzeitig für die eigenen "Bedürfnisse/Werte/Ressourcen", einzusetzen.
Gefühle(Schritt 2): Gefühle sind der Schlüssel zu den "Bedürfnissen". Ob ein "Bedürfnis" erfüllt ist wird erfahren über die Primär-, und
Sekundärgefühle.
Ursache unserer Gefühle: Wer glaubt, die Ursache seiner Gefühle sei etwas, was ein anderer verursacht hat, hat vermutlich auch Schwierigkeiten,
die eigenen Gefühle und Bedürfnisse klar auszudrücken. In der Regel der Fälle sagen wir, was wir nicht wollen. Das kann wie eine
selbsterfüllende Prophezeiung wirken.
Bedürfnisse/Werte(Schritt 3): Alle Menschen auf dieser Welt haben die gleichen Bedürfnisse, unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, dem
Alter, der Religion oder dem Geschlecht. –Die Bedürfnisse verbinden uns, sie finden über die Strategie/Bitte (Handlungsoption) zu
einer gemeinsamen, verhandelbaren Lösung.
Bitte(Schritt 4): Die vierte Komponente ist eine auf die Gegenwart bezogene, konkret
umsetzbare Handlungsbitte (Strategie). Eine Bitte kann mit einem JA, aber genauso mit einem
NEIN beantwortet werden.
Die klassische Art Bitten vorzutragen, wird als "positive Handlungssprache" bezeichnet.
Eine Bitte ist keine Forderung: Hinter jedem NEIN steht ein JA zu einem
Bedürfnis!
Bedürfnis-Bitte/Strategie(4): Jeder Bitte liegt ein Bedürfnis zu grunde, zB. "Respekt" oder "Wertschätzung", oder "Zugehörigkeit". Diese Bedürfnisse
können mit unterschiedlichen Handlungsoptionen = Strategien ausgeführt werden. Um lösungsorientiert zu handeln, liegt der Fokus beider Partner in der Regel auf einer
"gemeinsamen" Strategie, die für beide passt. Ausnahmen bilden die Regel!
Entstehung von Konflikten:
Auf der "Bedürfnis-Ebene" sind Konfliktpartner beieinander.Durch unterschiedliche Strategien kommt es zu Konflikten.
Konflikt: Unterschiedliche Strategien führen zu einem Konflikt. Die Lösung wäre,
eine gemeinsam-akzeptable Strategie zu finden.
Empathie: Ein Mensch, der emphatisch zuhört, ist verbunden mit seinen Bedürfnissen/Werten, gleichzeitig aber auch mit den
Anliegen/Bedürfnissen/Werten seines Gegenübers.
Im Dialog „spiegelt“ er die Anliegen seines Gegenübers in die dahinterliegenden Bedürfnisse als „Versuchsballons“, die angeboten werden. Final münden diese "Versuchsballons" in eine Beziehungsbitte die nachfragt, ob diese angebotenen „Versuchballon-Bedürfnisse“ passend sind oder nicht, sodass das Gegenüber selbst darüber entscheidet, und damit mehr und mehr in seine eigene innere Klarheit findet.
Selbstempathie: Richtet die Aufmerksamkeit mitfühlend auf eigene Bedürfnisse.
Sympathie: Sympathie wird nicht verwechselt mit Empathie. Oft ist ein sympathischer Austausch assoziativ und enthält oft u.a. zu Bewertungen, Interpretationen, auch Urteile über andere (*s. Urteil).
Urteil: Wir sind gewohnt, uns und andere zu beurteilen und zu interpretieren, weil wir so erzogen wurden. Wir leben dabei immer noch in hierarchischen Strukturen. Die "höher" Stehenden sind der Überzeugung, näher bei der „Wahrheit“ zu sein und daher auch zu wissen, was richtig und falsch ist. Dies hat die gesamte Sprachkultur und die Beziehungskultur aller sozialen Schichten geprägt. Blitzschnell ist unser Urteil zur Stelle. „Der Andere“ ist unfähig, geldgierig, selbstzentriert und vieles mehr. Ein Urteil und besonders ein moralisches, kann uns den Eindruck von Macht über den andern verleihen (verdeckte Dominanzkultur).
In der Regel ist unsere Aufmerksamkeit nach außen gerichtet. Sie beurteilt, was richtig ist oder falsch. Sie beruht nicht auf respektvoller Gegenseitigkeit und auf Augenhöhe, die die Bedürfnisse aller im Blick hat.
Mediation: Ist ein schlichtendes Verfahren, das unter der Vermittlung einer unparteiischen dritten Person (Mediator) die Bewältigung eines Konfliktes anstrebt = einer Win-Win-Lösung.
Focusing: Der Begründer von Focusing, Gene Gendlin war ein Freund von M.B. Rosenberg. Sie kannten sich durch den Kreis um Carl Rogers (Klientenzentrierte Gesprächstherapie). Beide haben trotz einem individuellen Entwicklungsweg gemeinsame Berührungspunkte.
Gene Gendlin stellte in Untersuchungen fest, dass Menschen, die gut mit Krisen und Problemen umgehen können, offenbar über eine andere Art der Selbstwahrnehmung verfügen. Sie beziehen körperliche Empfindungen mit ein und äußern sich nicht nur theoretisch oder abstrakt über eine Lage, sondern haben Zugang zu ihrer "Herzintelligenz, der Quelle der "Emotionalen Intelligenz". Von dieser Beobachtung ausgehend, entwickelte Gendlin die Methode der Selbstwahrnehmung: Focusing.
Alles, was es im Focusingprozess braucht, ist in Beziehung sein zu diesem "lebendigen", "ETWAS", das jedem Menschen innewohnt. Es ist ein Zustand der Externalisierung sowie der verweilenden Präsenz. Forschungen zeigten, dass Menschen nach dem Erlernen von Focusing spontan ihr Vermögen steigerten, sich "intuitiv" in den 4-Schritten mitzuteilen und dabei gleichzeitig in Kontakt mit ihrem Körper waren.